Projekte und Aktivitäten des Partnership Hub (Netzwerkeinrichtung)

Der Partnership Hub (der Hub) möchte das volle Potenzial der Auszeichnung als UNESCO-Weltnaturerbe ausschöpfen, indem neue Möglichkeiten geschaffen und bestehende Kooperationen mit Partnerngestärkt werden, welche zur Unterstützung seines Außergewöhnlichen Universellen Wertes (Outstanding Universal Value; OUV) zusammenarbeiten. Innerhalb des Hubs werden Projekte und Aktivitäten initiiert, gefördert oder weiterentwickelt und die Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken strategischer Partner unterstützt. Gemäß den Leitprinzipien der nachhaltigen Entwicklung werden im Rahmen des Hubs für alte und neue Partner sowohl aus dem öffentlichen und privaten Sektor als auch aus der Zivilgesellschaft neue Möglichkeiten geschaffen.

Der Hub begann seine Arbeit mit Vertreter*innen aus der Trilateralen Wattenmeerzusammenarbeit (Trilateral Wadden Sea Cooperation; TWSC) und aus den wichtigsten Sektoren, die auf trilateraler Ebene aktiv sind: dem Wadden Sea Team der Umweltverbände (Wadden Sea Team; WST), aus Bildung, Forschung und Tourismus,  dem trilateralen Wadden Sea Forum (WSF) sowie den regionalen Regionalen Wattenmeer-Partner- und Botschafterprogramme. Die administrativen Aufgaben des Hubs werden von der Verwaltungseinheit des Partnership Hub (der Admin Unit), die auch bei der Entwicklung von Projekten und Aktivitäten hilft, wahrgenommen.

Die Partner haben sich auf allgemeine Grundsätze für gemeinsame Initiativen und Projekte geeinigt. Diese Aktivitäten sollten zum Schutz des außergewöhnlichen universellen Wertes beitragen und Akteure aus verschiedenen Sektoren und über internationale Grenzen hinweg einbeziehen. Die vollständige Liste der gemeinsamen Grundsätze ist im Anhang des Konzeptes für den Partnership Hub zu finden.

Die Aktivitäten und Projekte des Hubs bauen auf den bisherigen Bemühungen der Trilateralen Partnerschaft zur Unterstützung des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer auf und ergänzen diese. Beispiele hierfür sind die International Wadden Sea School, die Network Group Education, die Network Group Sustainable Tourism, frühere und laufende Interreg-Projekte, die Wadden Sea Flyway Initiative, der Trilaterale Programmausschuss für die Wattenmeerforschung (TPC-WSR) sowie andere internationale Kooperationen.  

Projekte und Aktivitäten, die innerhalb des Hubs entwickelt werden, haben die Möglichkeit, mit der Marke Weltnaturerbe Wattenmeer gebrandet zu werden. Durch den direkten Bezug zum Weltnaturerbe wird die Sichtbarkeit der einzelnen Projekte erhöht und die Bekanntheit des Weltnaturerbes Wattenmeer gesteigert. Eine Online-Markentoolbox bietet umfassende Tools, Inhalte, Marken- und Partnerrichtlinien sowie Best-Practice-Beispiele, um Projektpartner*innen bei der Schaffung einer soliden Verbindung zum Weltnaturerbe Wattenmeer zu unterstützen und ein effektives und einzigartiges Storytelling zu fördern.


 

Aktuelle Projekte und Aktivitäten innerhalb des Partnership Hub

Trilateral Dark Sky Initiative

Die Trilateral Dark Sky Initiative möchte die Bedeutung der nächtlichen Dunkelheit sowohl für das Ökosystem als auch für den Menschen hervorheben und die mit ihrem Erhalt verbundenen Möglichkeiten erschließen. Der natürliche Wechsel zwischen Tag und Nacht ist von hohem ökologischen Wert, und seine Erhaltung trägt dazu bei, den Schutz des Weltnaturerbes Wattenmeer zu unterstützen und verbessern. Darüber hinaus werden die Erholungswirkungen der nächtlichen Dunkelheit noch zu wenig genutzt, und ihre Einbeziehung in die Initiative kann einen wichtigen Beitrag zum Nutzen des Ökosystems und der menschlichen Gesundheit leisten. Die Initiative wird derzeit von der PH Admin Unit unterstützt und erfährt eine Beteiligung einer Vielzahl von Organisationen, Behörden und Einzelpersonen. Weitere Informationen finden Sie unter auf der Wadden Sea World Heritage Exchange Platform und unter rijkewaddenzee.nl/en/experience-the-darkness/.

 

Sediment Solution Initiative

Die natürliche Dynamik des Wattenmeeres, einschließlich der Verlagerung großer Mengen an Sediment innerhalb des Gebietes, ist eines der drei Kriterien, aufgrund derer das Wattenmeer in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen wurde. Gleichzeitig wirkt sich diese starke natürliche Dynamik direkt auf menschliche Siedlungen und Aktivitäten aus. Auf trilateraler Ebene herrschen unterschiedliche Ansichten und gibt es verschiedene Strategien und Praktiken zu diesem Thema, und das Sammeln von Wissen und Best-Practice-Management-Beispielen wird aufgrund des Klimawandels noch dringlicher. Die Sediment Solution Initiative soll den Dialog und den Wissensaustausch über Sedimentmanagement, einschließlich der Themen Ökologie, Anpassung an den Klimawandel und menschliche Aktivitäten, fördern. Die Initiative wurde vom Programma naar een Rijke Waddenzee (PRW) ins Leben gerufen und bis 2022 geleitet. Derzeit unterstützt die PH Admin Unit zusammen mit anderen Organisationen die Fortsetzung der Initiative.

 

Summer School

Die Einbeziehung junger Menschen in umweltpolitische Entscheidungsprozesse ist seit langem als wesentliche Voraussetzung für eine zukünftig nachhaltige Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen anerkannt. Die Organisation einer jährlichen Summer School zu Themen, die für das Wattenmeer relevant sind, soll Studierenden, Jungforschenden und interessierten Jugendlichen aus anderen Bereichen Lern- und Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Der Austausch mit jungen Menschen und ihre Beteiligung an der Arbeit ermöglichen es, das in der Trilateralen Forschungsagenda festgelegte Ziel zu verfolgen,: das Weltnaturerbe Wattenmeer erfolgreich und nachhaltig zu managen – in der Erkenntnis, dass d ein sehr gutes Verständnis  zugrunde liegenden regionalen ökologischen und sozioökonomischen Prozesse erforderlich ist. Die Summer School bietet eine ideale Plattform, um junge Menschen mit Experten aus der gesamten Wattenmeerregion, darunter hochrangige Forscher, politische Entscheidungsträger und andere wichtige Akteure, zusammenzubringen und gleichzeitig die herausragende Rolle von Monitoring, Forschung und Wissenschaft hervorzuheben. Die Initiative wird in Zusammenarbeit mit der PH Admin Unit, CWSS und dem Trilateralen Programmausschuss für die Wattenmeerforschung (TPC-WSR) entwickelt.


 

Vorherige Projekte innerhalb des Partnership Hubs

Entwicklung und Austausch von Wissen zur Stärkung des Beitrags der Schifffahrt zu einem gut geschützten Weltnaturerbe Wattenmeer

Das Wattenmeer ist ein weltweit herausragendes Ökosystem von höchstem Biodiversitätswert. Dennoch ist das Gebiet einem zunehmenden anthropogenen Druck ausgesetzt. Der südliche Teil der Nordsee ist eines der am stärksten befahrenen Schifffahrtsgebiete der Welt, und bisher gab es nur begrenzte Bemühungen, eine umwelt- und klimafreundliche Schifffahrt zu stärken. Dieses Projekt zielt darauf ab, Anreize für positive Veränderungen in der Schifffahrt und in den Häfen im Hinblick auf dieses außergewöhnliche Welterbe zu schaffen, indem es auch als Katalysator für konstruktive und tragfähige Lösungen für Häfen und Schifffahrt auf der Grundlage der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessensgruppen fungiert. Die langfristige Vision ist ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Schifffahrts- und Hafenbetrieb innerhalb und in Nachbarschaft eines gesunden und gut geschützten Weltnaturerbes Wattenmeer. Das Projektkonsortium bestand aus dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Landesverband Niedersachsen (BUND), Danmarks Naturfredningsforening (DN), dem Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Stichting De Noordzee (North Sea Foundation, NSF), Waddenvereniging, dem WWF Deutschland (WWF) und dem Wadden Sea Forum (WSF).

 

Robben und Tourismus

Seehunde und Kegelrobben sind die größten Säugetiere des Wattenmeers, das Gebiet ist für Meeressäuger ein Lebensraum von globaler Bedeutung. Diese Meeressäuger sind nicht nur in ökologischer Hinsicht wertvoll, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für den Tourismus. Sie tragen zur Förderung der lokalen Wirtschaft bei, z. B. in Form von Bootsfahrten zur Robbenbeobachtung. Das Projekt zielt darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Meeressäuger und ihrer Umwelt und der Entwicklung der lokalen Wirtschaft zu fördern, indem es die Beziehung zwischen Robben und Tourismus untersucht und dabei sowohl die Schutzbedürftigkeit als auch die Interessen des Tourismussektors berücksichtigt. Initiiert und koordiniert wurde das Projekt vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover.