Salzwiesen und Dünen

Salzwiesen

Die Salzwiesen des Wattenmeers sind natürliche, offene Weideflächen mit einer großen Vielfalt an wunderschönen lebensraumspezifischen Pflanzen. Salzwiesen haben ein ganz unterschiedliches Erscheinungsbild: sie können über einen großen Blumenreichtum verfügen, eine vielfältige Mischung an spezialisierten Pflanzen und Generalisten aufweisen, die an unstete Lebensbedingungen angepasst sind, oder sie können vollständig von einer oder zwei Grasarten dominiert werden, was dann zu monotypischen Vegetationsbereichen führt. Im Allgemeinen nimmt die Artenvielfalt mit zunehmender Entfernung von der Pionierzone hin zum selten überfluteten höher gelegenen Salzwiesengürtel zu. Die sandigen Salzwiesen und die Übergangszonen zu den Dünen verfügen über die größte Artenvielfalt. Seewärts ist die Ausbreitung der Pflanzenpopulationen auf den Salzwiesen generell dadurch begrenzt, wie gut sie in der Lage sind Hochwasser von See aus zu überdauern. Landwärts werden sie tendenziell durch den Wettstreit mit anderen Pflanzen und insbesondere durch Beschattung eingedämmt. Die Salzwiesen des Wattenmeers erstrecken sich auf mehr als 400 km².


 

Strände und Dünen

Strände und küstennahe Dünen bilden zusammen ein morphogenetisches Habitatsystem. Der Sand, der von den trockenen Teilen des Strands landeinwärts geweht wird, verfängt sich in verschiedenen Pionierpflanzen. Im Wattenmeergebiet ist der Gewöhnliche Strandhafer (Ammophila arenaria) die wichtigste Art, die so zum Entstehen von Dünen beiträgt. Er ist in der Lage, mit dem sich akkumulierenden Sand nach oben zu wachsen. Eine vollständige Fixierung des Flugsandes durch den Strandhafer ist jedoch nicht möglich. Der windgetriebene Sandtransport findet, wenn auch in geringerem Ausmaß, weiter statt. So können Dünen sich gegenseitig überlagern und zu Dünen mit einer Höhe von mehr als 20m aufbauen. Ab dieser Höhe werden jedoch die Windkräfte zu stark, so dass der Strandhafer den Sandtransport nicht mehr aufhalten kann und es entstehen unbewachsene Wanderdünen. Diese wandern als Folge der vorherrschenden Windrichtung normalerweise von Westen nach Osten. Wanderdünen können bis zur Leeseite der vorgelagerten Inseln vordringen und dort die Strände und Wattflächen mit neuem Sand versorgen. Ökologisch gesehen gibt es nicht nur aufgrund des Sandflugs eine Verbindung zwischen Stränden und Dünen und den übrigen Lebensräumen, sondern insbesondere auch durch die Vögel, die die Strände und Dünen auf der Futtersuche oder als Nist- und Ruheplatz aufsuchen. Im Wattenmeergebiet sind mehr als 200 km² Dünen kartiert.


 

Expertengruppe Salzwiesen und Dünen

Im Rahmen der Trilateralen Wattenmeerzusammenarbeit gibt es die Expertengruppe Salzwiesen und Dünen, bestehend aus den für das Monitoring der trilateralen Salzwiesen und Dünen zuständigen nationalen Koordinatoren. Die Gruppe tritt einmal im Jahr zusammen. Die Ergebnisse des Monitorings und der Projekte werden in thematisch gebündelten Berichten sowie in den Berichten zur Qualitätsbewertung veröffentlicht.